Welchen Mehrwert können maschinenlesbare Kompetenzmodelle erzeugen?
Die Einführung der Kompetenzorientierung spiegelt die generelle Umstellung unseres Bildungssystems von der Input- zur Output-Orientierung wider.
Es geht nicht mehr um die Beschreibung von Lehrinhalten (“Input”), sondern vielmehr um das, was der Lernende am Ende einer Lerneinheit in der Lage ist zu tun (“Output”) - sowohl aus kognitiver Sicht (theoretische Kenntnisse), als auch aus funktionaler Sicht (deren praktische Umsetzung).
Generell unterteilt man die Kompetenzen in:
Pro Bereich werden die Kompetenzen meist in einer Taxonomie hierarchisch eingruppiert, um ein Kompetenzstrukturmodell zu bilden.
Um Kompetenzen klassifizierbar (damit mess- und vergleichbar) zu machen, werden Kompetenzstufenmodelle entwickelt, die eine formale Beschreibung von Schüler:innenkompetenzen ermöglichen.
Im Schulbereich hat man sich z. B. auf ein 5-stufiges Kompetenzstufenmodell (Beispiel hier auf S. 6) geeinigt, da dieses zu anderen nationalen und internationalen Modellen vergleichbar ist. Die Kompetenzmodelle werden hier institutionell auf drei Ebenen erarbeitet:
Natürlich ist es wünschenswert, auch Bildungsmaterialien auf Basis ihrer Metadaten diesen Kompetenzmodellen zuzuordnen. Als Beispiel kann hier der ISQ Kompetenzbrowser genannt werden, der bei Auswahl einer Kompetenz passendes Aufgabenmaterial aus dem ISQ VERA-Aufgabenpool anbietet.[1]
Der Kompetenzbezug in den Metadaten kann auf zwei Arten realisiert werden:
Dazu ist nur ein eindeutiger Identifier für die jeweilige Kompetenz erforderlich. Alle weiteren Detailinformationen müssen bei Bedarf aus dem Kompetenzmodell entnommen werden.
Der LOM-Standard sowie auch der LRMI-Standard sehen dafür entsprechende Beschreibungselemente vor, mit denen ein Referenzbezug zu einem Klassifikationssystem hergestellt werden kann. Beim LRMI-Standard wird dies sogar nochmal untersetzt: Je nach Beschreibungselement stellt die referenzierte Kompetenz eine Voraussetzung bzw. das eigentliche Lernziel für das zugehörigen Bildungsmaterial dar oder präsentiert das Kompetenzniveau, das mit dem zugehörigen Bildungsmaterial abgeprüft werden kann.
Den entscheidenden Mehrwert erhält man aber erst, wenn nicht nur die einzelnen Kompetenzmodelle für sich spezifiziert werden, sondern auch ihre Beziehungen untereinander, um:
Dies setzt aber voraus, dass alle Kompetenzmodelle einheitlich spezifiziert und unabhängig von den Metadaten abrufbar sind.
Als erfolgreiche Beispiele dafür kann genannt werden:
Learning Resource Metadata Initiative
Europäische Union
Simple Knowledge Organisation System