2.2.3 Ein kurzes Zwischenfazit

  • Im deutschen Schulbereich werden Metadaten für Bildungsmaterialien bereits länderübergreifend ausgetauscht. Mit ELIXIER betreibt ein Verbund von Landesbildungsservern, dem Deutschen Bildungsserver und dem SODIS content pool der FWU einen gemeinsamen Ressourcenpool für digitale Bildungsmedien. Analoge/digitale Bildungsmedien kommerzieller Anbieter werden über eine Datenbank Bildungsmedien der FWU erfasst und an die kommunalen und staatlichen Medienzentren verteilt. Einzelne staatliche Medienzentren erfassen ihre Metadaten im SODIS content pool, worüber auch ein länderübergreifender Austausch erfolgt. Aktuell werden Anstrengungen auf mehreren Ebenen unternommen, um weitere externe OER-Quellen zu erschließen und den Metadatenaustausch zu verbessern.
  • Im Hochschulbereich werden in einigen Bundesländern landesweite OER-Repositorien auf- und ausgebaut, bzw. es wurden Projekte initiiert, um diese zu etablieren und schrittweise die bestehenden LMS-Systeme der einzelnen Hochschulen anzubinden. Eine länderübergreifende Suche wurde zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz pilotiert.
  • Beim Austausch von Metadaten ist aktuell ein Trend zur Anwendung des internationalen LOM-Standards zu erkennen, wobei domainspezifische Besonderheiten als Applikationsprofile abgebildet werden.
  • Der LRMI-Standard wird dagegen häufig angewendet, um die Sichtbarkeit der OER Materialien für Suchmaschinen (Google etc.) zu erhöhen. Dabei werden die Metadaten entsprechend von SEO-Richtlinien der Website zugemischt. Es gibt aber auch Ansätze, bei denen der LRMI-Standard als Grundlage für die gesamte Infrastruktur angewendet wird, z. B. bei der Hamburg Open Online University.
  • Problematisch ist, dass die Metadatenschemata und die Menge an kontrollierten Vokabularen nicht einheitlich spezifiziert und zentral erfasst werden. Eine Professionalisierung der Prozesse/Tools wird aktuell von der OER-Metadaten-Gruppe im Rahmen des Projektes OER-StöberSpecs vorangetrieben. Als Ergebnis dieses Projekts wird für kontrollierte Vokabulare das Desiderat nach eindeutigen Identifikatoren für die Elemente des Vokabulars umgesetzt. Dies geschieht durch Publikation von kontrollierten Vokabularen mittels des SKOS-Modells (Simple Knowledge Organisation System) als Linked Open Data mit Perma-IDs von w3id.org unter Nutzung von im SkoHub-Projekt erstellter Software, die unter anderem Werkzeuge samt Redaktionsprozesse für die Publikation und Pflege kontrollierter Vokabulare bereitstellt.
  • Der Aufbau eines zentralen Adressbuches wurde prototypisch von der OER-Metadaten-Gruppe realisiert. Eine produktive Umsetzung konnte noch nicht initiiert werden, da die zugrundeliegende Spezifikation bisher nicht freigegeben wurde.